BRIDGE stärkt Verknüpfung von Forschung und Umsetzung
Seit 2017 führen Innosuisse und der Schweizerische Nationalfonds (SNF) gemeinsam das Programm BRIDGE durch. Die beiden Trägerorganisationen haben die Pilotphase 2017-2020 extern evaluieren lassen.
Die nun vorliegenden Ergebnisse bestätigen, dass das Programm einem Bedarf der Forschenden entspricht und eine bestehende Lücke zwischen Grundlagenforschung und wissenschaftsbasierter Innovation deckt. BRIDGE ist ein wichtiges strategisches Instrument für die Zusammenarbeit zwischen Innosuisse und dem SNF.
Das Programm BRIDGE schlägt die Brücke zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung und der nachfolgenden Umsetzung in der Gesellschaft und/oder auf dem Markt. Es unterstützt Forschende dabei, ihre Ergebnisse rasch in Produkte oder Dienstleistungen umzuwandeln. Das Programm besteht aus den beiden Förderlinien Proof of Concept (PoC) und Discovery. Proof of Concept richtet sich an junge, Discovery an erfahrene Forschende aller Disziplinen.
Die externe Evaluation von econcept und AIT (Austrian Institute of Technology) kommt zu folgenden zwei Kernergebnissen:
BRIDGE ist klar positioniert
Die Evaluation zeigt, dass BRIDGE entlang der Forschungs- und Innovationskette klar positioniert ist. Das Instrument schliesst eine bestehende Lücke zwischen Grundlagenforschung und wissenschaftsbasierter Innovation.
Hohe Relevanz für Forschungs- und Innovationslandschaft
Die Evaluation attestiert BRIDGE eine hohe Relevanz für die Zusammenarbeit zwischen dem SNF und Innosuisse. Die gemeinsame Arbeit für die Schweizer Forschungs- und Innovationsförderungslandschaft wird durch BRIDGE gestärkt. Die Umsetzung des Programms ist effizient und angemessen. Gleichzeitig gibt es auf der operativen Ebene Optimierungsbedarf, z.B. betreffend Sichtbarkeit der beiden Trägerorganisationen und Expertise in den Evaluationsgremien
Empfehlungen werden aufgenommen
Die Evaluation liefert Erkenntnisse zur künftigen Weiterentwicklung und Positionierung von BRIDGE und zur Optimierung des Vollzugs von BRIDGE durch seine Gremien. Das Evaluationsteam hat Empfehlungen erarbeitet, die bei Innosuisse und dem SNF zum Teil bereits in die Periode 2021-2024 eingeflossen sind und auch in künftige Überlegungen einbezogen werden.
Wirkung von BRIDGE: Fakten und Erkenntnisse zur Pilotphase 2017-2020
Für die Pilotphase 2017-2020 lassen sich folgende Fakten und Erkenntnisse über die Wirkung der beiden Förderlinien festhalten:
BRIDGE Proof of Concept (PoC) richtet sich an jüngere Forschende, die auf der Grundlage ihrer Forschungsergebnisse eine Anwendung entwickeln (z. B. mit Ziel einer unternehmerischen Tätigkeit) oder mit einem Partner umsetzen wollen.
Discovery richtet sich an erfahrene Forschende, die das Innovationspotenzial ihrer Forschungsergebnisse ermitteln, erforschen und umsetzen wollen.
Grosse Nachfrage, insbesondere nach Discovery-Projekten
Bei der Förderlinie Discovery mussten in der Pilotphase vielversprechende Projekte aufgrund fehlender Ressourcen abgelehnt werden.
Förderlinie Proof of Concept: Brückenschlag zwischen Forschung und Umsetzung gelingt in vielen Projekten
Wirkung PoC: Einem Grossteil der geförderten PoC-Forschenden ist es gelungen, eine Geschäftsidee zu entwickeln. Aus den Projekten der Pilotphase 2017-2020 sind 80 Start-ups entstanden. Knapp 60% der geförderten Forschenden haben ihr Doktorat abgeschlossen, 26% sind PhD-Kandidatinnen oder Kandidaten, 13% sind auf Masterstufe, 4% auf Bachelorstufe.
Förderlinie Discovery: Projekte schaffen Karriereperspektiven
Wirkung Discovery:
Knapp 80% der Discovery-Forschenden planen, ihr Projekt weiterzuführen. Ungefähr 30% möchten dafür ein Gesuch bei Innosuisse einreichen, knapp 10% der Forschenden planen, ein Gesuch beim SNF zu stellen.
90% der befragten geförderten Forschenden arbeiten in ihrem Discovery-Projekt mit Forschenden von anderen Hochschulen oder Forschungsinstitutionen zusammen, ein Drittel bereits mit einem oder mehreren Umsetzungspartnern. Bei der Evaluation waren die Discovery-Projekte noch nicht abgeschlossen.
Vertreterinnen und Vertreter von Fachhochschulen sind untervertreten
Forschende von Fachhochschulen reichten in der Pilotphase weniger Anträge für PoC und Discovery ein als die beiden ETHs und Universitäten. Zudem waren ihre Anträge im Vergleich weniger erfolgreich. Gründe dafür liegen womöglich in anderweitig ausgerichteten Anreizstrukturen sowie in der fehlenden Grundfinanzierung von Fachhochschulen.
Nur ein Viertel oder weniger Gesuchstellende sind Frauen
Die Ergebnisse zeigen, dass der Frauenteil bei den Frauen mit einem Viertel vergleichsweise tief ist, obwohl PoC für alle Wissenschaftsdisziplinen offen ist. Im Gegensatz dazu ist der Frauenanteilbei Discovery vergleichsweise hoch, obwohl das Instrument in der Pilotphase technischen Innovationen vorbehalten war.